Tunesien Zugfahrt nach Sousse

Von Hammamet aus fährt man am besten mit dem Taxi zum ca. 5 km entfernten Bahnhof Bir Bou Rekba. Von dort verkehren täglich einige Züge Richtung Tunis und Sousse – El Djem. (Die Fahrzeiten erfährt man im Hotel.) Die Fahrkarten löst man am Bahnhofs-Schalter. Hin- und Rückfahrt Sousse 1. Klasse kosten 8.000 DT p.P.  Pünktlich um 10:02 Uhr rollte der Zug mit Sirenengeheul ein – eine Diesellok mit vier Waggons (Schmalspur). Der Zug ist gut besetzt und in etwas mehr als einer Stunde tuckern wir vorbei an Olivenplantagen und durch Ödland bis Sousse.

Sousse Tunesien
Gegründet wurde die Stadt im 9.Jh. v.Chr. von den Puniern. Für Hannibal war Sousse während des 2. Punischen Krieges eine Nachschubbasis. In römischer Zeit hieß es Hadrumetum. Später herrschten hier die Vandalen und die Araber, die die Stadt „Susa“ nannten.
Sousse ist heute mit 125.000 E. nach Tunis und Sfax die drittgrößte Stadt Tunesiens und die Metropole des Sahel. Wichtigster wirtschaftlicher Faktor sind der Hafen und Agrarprodukte. Ca. 10 km nördlich von Sousse liegt das in den 70er Jahren geschaffene Tourismusgebiet Marina Port el-Kantaoui, südlich von Sousse befindet sich die Hotelzone Monastir-Skanès. –
Was uns in Sousse als erstes besonders auffiel, war, dass die Eisenbahn z.T. über die Straßen mitten durch die Stadt fährt …

Die Medina liegt inmitten der von den Franzosen erbauten Neustadt.

Wir haben uns den ganzen Tag über in der weitläufigen Medina, die man am besten vom Place des Martyrs betritt, aufgehalten und die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Am Place des Martyrs ist die Mauer, die die gesamte Medina umgibt, im 2. Weltkrieg von den Briten gesprengt worden. Direkt dahinter befinden sich das Wehrkloster Ribat, ein Wehrkloster arabischer Kriegermönche (Ghazis), und die Große Moschee, die 850 von den Aghlabiden errichtet wurde. Am oberen Ende der Medina liegt die Kashba, ein Festungsbau mit dem 859 errichteten 30 m hohen Signalturm Tour de Khalef, von dem aus bei feindlichen Angriffen Signale mit Monastir ausgetauscht wurden. Im Kashba-Museum sind römische Mosaiken zu sehen. Die Souks ziehen sich an einem Hang entlang, es gibt. viele Touristenshops, aber auch Souks für Einheimische und viele Gassen und Plätze. Man kann unbeschwert bummeln, schauen oder einen Café au lait trinken – und kaufen! Die schönsten Ladenstraßen gibt es am Souk el-Caid.

Um 18:30 Uhr sind wir dann voll neuer Eindrücke orientalischen Lebens mit dem Zug Richtung Hammamet zurückgefahren.

Hinweis: Sonntags findet in Sousse ein großer Markt statt.